Guter Wein beginnt im Anbau
Drei Viertel des weltweiten Weinanbaus entfallen auf Europa. Auch aus Amerika und Südafrika kommen hochwertige Weine, ebenso aus Neuseeland und Australien, geringe Mengen aus Asien.
Wärme, wie sie in den gemäßigten Klimazonen und in den mediterranen Ländern vorherrscht, begünstigt den Anbau. Die Reben sind anspruchsvoll, bevorzugen lange, warme Sommer, in denen die Nächte mild sind. Wein braucht ausreichend Sonne, um Zucker zu bilden und je nach dessen Gehalt entstehen Rot- bzw. Weißweine. Wird zuviel Zucker gebildet, vermindert sich der Säuregehalt. Das hat Auswirkungen auf den Alkoholgehalt.
Wichtig ist eine entsprechende Niederschlagsmenge. In regenarmen Gebieten wird zusätzlich bewässert, um das Aroma bestimmter Weinsorten zu erreichen. Eine große Bedeutung kommt der Beschaffenheit des Bodens zu. Er muss leicht und durchlässig sein, Mineralien und organische Stoffen enthalten. Schiefer- oder Lehmböden bringen andere Weine hervor als ein steiniger Boden, der beispielsweise für ein fruchtiges Aroma sorgt. Erst das Zusammenspiel von Regen, Sonne und Bodenverhältnissen entscheidet über die Qualität eines Weines. Der Mittelmeerraum kann deshalb mit einer besonders großen Sorten-Vielfalt aufwarten.
Da in Deutschland die Anzahl der Sonnenstunden auf etwa 1300 geschätzt wird, sind im Vergleich zu den Mittelmeerländern – dort werden zwischen 1500 und 2500 gemessen – die sogenannten Kleinklima-Zonen für den Weinanbau interessant. Steile Südlagen, auf denen die Rebstöcke vor Wind und Kälte geschützt sind und die Nähe eines Flusses begünstigen ihn. Ein Beispiel für eine Kleinklima-Zone ist das Elbgebiet um Dresden. Der Wein, der angebaut wird, erbringt nur geringe Erträge, hat aber eine hohe Qualität.
Die Unterschiede, die die einzelnen Faktoren – Niederschlag, Wärme und Bodenverhältnisse – aufweisen, entscheiden schließlich über den Geschmack eines Weines und darüber, wie dieser variiert. Gleichmäßige klimatische Verhältnisse sind ein guter Garant für die Ausgeglichenheit der Qualität.
Es gibt von Natur aus optimale Weinanbaugebiete, doch guter Wein ist immer ein Produkt einer bestmöglichen Mischung aus den Gegebenheiten.