Die Korkmotte – Gefahr für die Weinproduktion
Die Korkmotte (Nemapogon cloacellus) – dem Laien kaum bekannt, dem Fachmann jedoch ein Dorn im Auge.
Die Raupen der Korkmotte, auch Korkwürmer genannt, ernähren sich hauptsächlich von faulem Holz und Baumschwämmen. In Kellern tritt sie als Vorratsschädling auf und befällt dort vorzugsweise Getreide und Flaschenkorken. Daher trägt sie außerdem den Namen Kornmotte.
Die Raupen der Korkmotte graben Fraßgänge in die Korken der Weinflaschen und machen sie porös und luftdurchlässig. Dadurch verändern sich Geschmack und Konsistenz des Weines erheblich.
Durch die Fraßgänge der Raupe können außerdem andere Schädlinge wie Bakterien, Pilze oder Milben in den Wein eindringen und diesen verderben.
Tritt die Korkmotte in größeren Populationen auf, kann sie für den befallenen Weinkeller zu einem ernsten Problem werden. Vor allem, wenn wertvolle Jahrgänge von ihr befallen werden.
Eine befallene Weinflasche ist meist sehr gut an ihrem zerfressenen Korken und an dem darauf liegenden Korkmehl erkennbar.
Um dem Befall durch Korkwürmer wirksam vorzubeugen, empfiehlt sich eine ausreichend kühle Lagerhaltung. Auch die regelmäßige Kontrolle und Reinigung des Weinkellers und das Anbringen von Fliegengittern vor den Fenstern kann einer Korkmottenplage vorbeugen. Außerdem ist das Lagern der Flaschen mit komplett abdichtenden Kappen oder das Auftragen von Flaschen- oder Siegellack zu empfehlen.
Wobei das Auftragen von Siegellack auf die Korken unter Umständen nur bedingt Schutz vor dem Schädlingsbefall bietet, da die Korkmotten in der Lage sind, mit ihrem Legerohr durch kleinste Ritzen im Wachs den darunterliegenden Kork zu erreichen.
Eine weitere Vorsichtsmaßnahme ist die Verwendung von langen, harten Korken an Stelle von kurzen, porösen, da durch die weiche Struktur mehr Feuchtigkeit und Duftstoffe aus der Flasche nach außen dringen und Korkmotten anlocken können.
Sind einzelne Flaschen befallen worden, reicht meist die Aussortierung der befallenen Flaschen sowie eine anschließende gründliche Reinigung aus, um das Problem einzudämmen.
Bei starkem Befall hingegen müssen in der Regel Insektizide eingesetzt werden.