Geschichte des Weinbaus in Australien
Obwohl der Weinbau in Australien recht früh begann, benötigten die australischen Weine Jahrhunderte, bis sie sich durchsetzen konnten und den internationalen Markt eroberten.
Die Geschichte des australischen Weinbaus begann mit Kapitän Arthur Phillip, welcher die ersten Reben vom Kap der Guten Hoffnung und aus Brasilien mit ins Land brachte und in seinem Garten in Sydney anpflanzte. Ob Phillips Reben jemals Wein hervorbrachten, bleibt in der Geschichte verborgen. Nachweisliche Erfolge erzielten die Weinbauern in den Folgejahren im Westen Australiens, in Viktoria oder Neusüdwales.
Im beginnenden 19. Jahrhundert pflanzte John Macarther auf seiner Farm Camden Park südwestlich von Sydney Frontignac-, Verdelho- und Pino Gris-Trauben. Etwa zeitgleich entstanden auch in Tasmanien erste Weinberge. Der Weinbau in Tasmanien wurde seit jeher von den Franzosen beeinflusst. Als einer der ersten Weinbauern Australiens kann Gregory Braxland angesehen werden. Er begann 1820 auf der Brush Farm, dem ältesten australischen Farmhaus, mit Weinen zu experimentieren und zu handeln. 1822 führte er erstmals australischen Wein nach England aus, was ihm die Silbermedaille der Royal Society of Arts bescherte. Fünf Jahre später wurden Braxlands Weine mit der Goldmedaille prämiert. Der schottische Einwanderer James Busby hatte sich in Frankreich umfassend über den Weinbau informiert und brachte 1825 die Syrah Traube auf seine Farm Hunter Valley.
Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Weine in den Anfangsjahren des Anbaus in Australien recht einfach waren und internationalen Maßstäben nicht genügten. Nach und nach wurde versucht, die Qualität der Weine zu verbessern, in dem man klassische Reben wie Riesling oder Cabernet Sauvignon anbaute. Um 1875 führte die Reblaus Phylloxera zur starken Dezimierung der Bestände. Verschont blieb das Barossa Valley, wo noch heute aus den ursprünglich aus Europa stammenden Wurzelstöcken hervorragende Weine erzeugt werden.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Australien zum Großteil Portweine und Sherry vertrieben, doch der Bedarf an Tafelweinen wuchs. Mitte des 20. Jahrhunderts kelterte Max Schubert seinen Grange Hermitage, der an Bordeaux erinnernde Rotwein gilt als Meilenstein in der australischen Weinbaugeschichte.